Römertag 2011: Die Römer erobern die Hansestadt

2011_erlebnistag_einladungZahl der Lateinschüler ist stark gestiegen Latein erlebt an den Schulen der Hansestadt eine Renaissance. Immer mehr Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich im Unterricht mit der Sprache von Caesar und Cicero. Lernten 2002 noch 10 660 Schüler an den staatlichen und privaten Schulen der Hansestadt Latein als erste oder zweite Fremdsprache, gab es im vergangenen Schuljahr laut Schulbehörde schon 15 641 Lateinschüler. Gründe dafür gibt es viele.

Die Welt ONLINE 12.09.2011

Die Römer erobern die Hansestadt

„Latein hilft, Lernen zu lernen – es fördert das analytische Denken, stärkt die Sprachkompetenz im Allgemeinen und informiert über unsere kulturellen Wurzeln im vereinigten Europa“, so Susanne Schütt vom Elternrat des Christianeums. Die Beschäftigung damit schaffe Orientierungswissen in einer globalisierten Welt.

Wie lebendig die lateinische Sprache sein kann, davon konnten sich Tausende Menschen am Wochenende beim Römertag überzeugen, dem größten Hamburger Schulfest, das sieben Gymnasien mit humanistischem Bildungsgang bereits zum zehnten Mal veranstalteten. Zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Elternräte und Freunde der Humanistischen Gymnasien Hamburgs luden sie Schüler sowie deren Eltern und alle Interessierten zu einem Erlebnistag in das Mathias-Claudius-Gymnasium in der Witthöferstraße ein. Sie konnten erleben, dass die alten Sprachen alles andere als verstaubt und antiquiert sind.

Eröffnet wurde der Römertag mit einem Beatles-Song auf Latein. Zu durchwandern gab es ein aufgebautes Mini-Rom, zu erraten die Identität von als Götter verkleideten Schülern. Neben der klassischen Tunika-Schneiderei konnten auch römische Schuhe, antiker Schmuck, Papyrus oder ganze Säulen hergestellt werden. Auch entwarfen Schüler römische Bauten aus Süßigkeiten, kosteten Speisen der Antike und rechneten mit römischen Zahlen. Auf der Bühne wurden unter anderem die Stücke „Olympus Johannei“, „Pyramus et Thisbe“ und der „Aufstand der Plebejer“ aufgeführt.

Durch die Gespräche zog sich die Erleichterung, dass den Gymnasien durch das Aus für die Schulreform im vergangenen Jahr die fünften und sechsten Klassen erhalten bleiben. Am Ende wurde das Staffelholz an das Wilhelm-Gymnasium übergeben, das 2013 den Römertag ausrichtet. hrd