„Rom sei Dank! – Warum wir alle Caesars Erben sind.“

Die Arbeitsgemeinschaft der Elternräte und Freunde der Humanistischen Gymnasien veranstaltete am 25.9.2014 einen vielbesuchten Vortrag, den Herr Prof. Dr. Wilhelm Weeber, von der Universität Wuppertal, zum Thema „Rom sei Dank! – Warum wir alle Caesars Erben sind“, hielt.

„Erpicht auf Bildungsfrüchte prüften wir unseren Kalender, musterten Vortragstitel, Dauer und Preis. Wir lasen: keine Kasse, kein Kartenverkauf! Super! Klasse!, jubelten wir. Alles gratis! Na ja, bis auf ein Körbchen für Spenden vielleicht. Also spazierten wir ins Wilhelm-Gymnasium – eine krasse Penne.“

Diese Worte stammen von Herrn Prof. Dr. Weeber, mit denen er nicht nur die häufige Verwendung von Lehnwörtern lateinischen Ursprungs in der deutschen Sprache illustrierte, sondern vielmehr auch auf seinen eigenen Abendvortrag anspielte, den er am 25. September 2014 in der Aula des Hamburger Wilhelm-Gymnasiums hielt.

Der Vortragstitel lautete: „Rom sei Dank! – Warum wir alle Caesars Erben sind“.

Eingeladen zu diesem Vortrag hatte die Arbeitsgemeinschaft der Elternräte und Freunde der Humanistischen Gymnasien Hamburgs, die mit Prof. Weeber einen bedeutenden sowie in Theorie und Praxis sehr erfahrenen Althistoriker und Altphilologen als Referenten gewinnen konnte. Denn Herr Prof. Weeber kann nicht nur auf viele Jahre im Schuldienst als Latein- und Geschichtslehrer, als Schulleiter am Wuppertaler Wilhelm-Dörpfeld Gymnasium sowie als Lateinfachleiter am Düsseldorfer Studienseminar zurückblicken. Er unterrichtet vielmehr auch Geschichte an der Universität Wuppertal und hat zahlreiche Bücher zum römischen Alltags- und Kulturleben verfasst, darunter das berühmte Lexikon „Alltag im Alten Rom“, das erstmals in den 90er Jahren erschien. Nach einer herzlichen Begrüßung und Einführung durch die Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Frau Viktoria Bertheau befasste sich Prof. Weeber in der mit über 100 Zuhörern gut gefüllten Aula mit verschiedenen Aspekten wie Caesars dr_Wilhelm_Weeber„Bellum Gallicum“ als Grundtext europäischen Selbstverständnisses, der römischen Zeitrechnung und Badekultur, nächtlichen Gefahren im alten Rom, dem Straßennetz sowie dem Einfluss der griechischen auf die römische Kultur. Dabei erheiterte der Latinist seine Zuhörer u.a. mit Ausführungen über die Erfindung des Immissionsschutzes durch römische Juristen und den satirischen Blick einer jüdischen Widerstandsgruppe auf Errungenschaften der Pax Romana im Filmklassiker „Das Leben des Brian“.

In der anschließenden Diskussion, die vom Schulleiter des Wilhelm-Gymnasiums Herrn Dr. Richter moderiert wurde, ging es u.a. um die Bauweise römischer Aquädukte, Caesars „Gallischen Krieg“ als Schullektüre sowie den Stellenwert und Sinn des altsprachlichen Unterrichts im Allgemeinen. Abgerundet wurden der rund 60-minütige Vortrag und die anschließende Diskussion durch einen gemeinsamen Umtrunk in der Aula, bei dem sich nicht nur viele Besucher zu einem abschließenden Gespräch zusammenfanden. Vielmehr wurden auch von den Sprecherinnen der Arbeitsgemeinschaft Frau Bertheau, Frau Bittner und Frau Dr. Mangold viele Bücher von Herrn Weeber verkauft, die das rege Interesse der Zuhörerschaft an den Veröffentlichungen des Referenten dokumentierten.

Wir danken allen Beteiligten für einen anregenden und interessanten Vortragsabend!

Dr. V. Janning