Eine wichtige Stütze humanistischer Bildung weltweit sind seit Jahrhunderten die Schulen des Jesuitenordens, die in Hamburg durch die Sankt-Ansgar-Schule vertreten sind. Doch wie kamen es, dass die Jesuiten zu einem so bedeutenden Träger der humanistischen Bildung wurden?
Prof. Dr. Markus Friedrich gab mit seinem Vortrag „Zwischen Humanismus und religiöser Erziehung“ einen wertvollen Anstoß zum Nachdenken über das jesuitische Bildungsideal: So verbanden die Jesuiten im 16. Jahrhundert den Zeitgeist des späten Humanismus mit scholastischen und christlichen Elementen und verbreiteten ihr Konzept von Bildung an hunderten von Schulen in den damals katholischen Bereichen der Welt. Der Erfolg der Schulen gründete dabei neben der Qualität von Erziehung und Bildung auf neuen Errungenschaften wie einem klar vorgegebenen Lehrplan oder der Organisation einer Schule in Klassen, die uns heute fast profan und selbstverständlich scheinen, aber damals in den Jesuitenschulen erstmals verbreitete Anwendung fanden.
In seinem interessanten Vortrag informierte Markus Friedrich nicht nur über die Blütezeit der Jesuitenschulen in der frühen Neuzeit, sondern diskutierte auch Kontinuitäten und Brüche sowie neue Ansätze zum Verständnis von Pädagogik an Jesuitenschulen in der Gegenwart.